Die Folgen der Teuerungen der vergangenen Jahre sind für die Österreicher nach wie vor dramatisch: Viele haben kaum noch Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben.
Geht die Waschmaschine oder das Auto kaputt, können 44 Prozent auf nicht einmal 2000 Euro zurückgreifen, so eine Umfrage der Teambank AG. Insgesamt hat ein Fünftel der Menschen in Österreich weniger als 500 Euro für Notfälle zur Verfügung (siehe Grafik). Sechs Prozent der Befragten geben sogar an, über keinerlei finanziellen Puffer mehr zu verfügen. Lediglich ein Viertel der Österreicher könnte sofort 5000 Euro für Notfälle mobilisieren.
Geldnöte in allen Altersgruppen
Die Höhe der verfügbaren Beträge für unerwartete Ausgaben ist über alle Altersgruppen hinweg ähnlich verteilt. Im Vergleich zur letzten Umfrage vom Juli 2024 finden sich die einzigen größeren Verschiebungen im Segment derjenigen, die Rücklagen zwischen 1000 und 2000 Euro ihr Eigen nennen. Acht Prozent der 50- bis 79-Jährigen entfallen aktuell auf diese Kategorie, während es im Sommer des Vorjahres noch 14 Prozent waren. Der Anteil der jüngeren Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren, die über entsprechende Ersparnisse verfügen, sank im selben Zeitraum um fünf Prozentpunkte.
„Die Zahlen zeigen, dass ein beträchtlicher Teil der Österreicherinnen und Österreicher nur über geringe finanzielle Reserven verfügt und deshalb bei ungeplanten Ausgaben oftmals vor Herausforderungen steht“, sagt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Zusätzlichen Handlungsspielraum kann ein dauerhaft verfügbarer Kreditrahmen bieten. Entscheidend ist, dass dieser den finanziellen Verhältnissen entsprechend ausgestaltet ist.“
61 Prozent nutzen Kredite & Co. nur in Ausnahmefällen
Die Umfrage zeigt aber auch, dass die meisten beim Thema „Geld ausborgen“ sehr vorsichtig sind. Denn ob Kredit, Ratenkauf oder Darlehen: Die Österreicher sind sich dabei ihrer Verantwortung bewusst. 61 Prozent nutzen Finanzierungen nur in wichtigen Ausnahmefällen und mehr als die Hälfte der Befragten nimmt Kredite nur dann auf, wenn sie finanziell ausreichend abgesichert sind.
Laut einer IMAS-Studie sind 42 Prozent der Österreicher jedenfalls der Überzeugung: „Es geht mir finanziell schlechter als noch vor fünf Jahren“. Getroffen hat es insbesondere die Generation 60+ (48 Prozent) und die Frauen (45 Prozent). Nach wie vor spüren die Menschen die Preissteigerungen und klagen über Teuerungen bei Butter, Käse, Milch etc.
Hingegen sagen nur zehn Prozent, dass es ihnen im Vergleich zum Jahr 2020 heute besser geht. Unter den 16- bis 34-Jährigen sind es sogar 16 Prozent, unter den Über-60-Jährigen hingegen nur sechs Prozent.
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